Transformationen nationalsozialistischer Räume

Seit dem 6. Januar 2025 sind für zwei Monate ausgewählte Fotografien in der Schaufenster-Galerie des Bilderfürst Fürth aus dem Bild-Text-Band „Das ehemalige Reichsparteitagsgelände im 21. Jahrhundert“ zu sehen.

Anhand mehrerer konkreter Fallbeispiele stellt der Band einen multiperspektivischen Blick auf unterschiedliche Schichtungen der komplexen Geschichte des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes zur Diskussion. So wird die Dynamik historischer Prozesse in der Auseinandersetzung mit der Materialität und dem Wandel der baulichen Relikte nachvollziehbar.
Erstmals bildet in diesem Kontext die zweite Geschichte des früheren Nürnberger Reichsparteitagsgeländes (ab 1945) – anschaulich illustriert und nach erinnerungskulturellen Kriterien erforscht – den Mittelpunkt einer umfangreichen Publikation: Dabei werden an den Gebäuden und in der Fläche sichtbare Spuren von jahrzehntelangen Aneignungen, Umnutzungen oder Tilgungen in Bezug gesetzt zur ursprünglichen Funktion und Nutzung des Geländes durch das NS-Regime.
Das Buch umfasst neben themenspezifischen Erläuterungstexten ca. 200 ausnahmslos unveröffentlichte Farbabbildungen, auch aus nicht öffentlich zugänglichen Räumlichkeiten.
Damit kann ein breites Lesepublikum Kenntnisse insbesondere zur facettenreichen zweiten Geschichte des ehemaligen Reichsparteitagsgeländes erwerben – und auf dieser Grundlage Argumente für aktuelle und zukünftige Debatten hinsichtlich des Umgangs mit der NS-Geschichte im Kontext einer pluralistischen Zivilgesellschaft entwickeln.

#BlickInsBuch: Ausgewählte Kapitelauszüge & Fotografien

Im Entstehungsprozess der Publikation standen die drei Autoren im engen Austausch mit Historikerinnen und Historikern des Dokumentationszentrums Reichsparteitagsgelände und der städtischen Stabstelle ehemaliges Reichsparteitagsgelände. Der Beitrag zur zweiten Geschichte des früheren Reichsparteitagsgeländes ergänzt mit einem besonderen Akzent die bereits vorhandene Literatur zum Thema und schließt eine bestehende Lücke.

Text: Stefan Applis (2025)

Fotografie: Elias Applis & Chris Frenz (2025)